EIN LANDKREIS MACHT MOBIL.
SEINE BÜRGER MACHEN MIT UND SAMMELN HANDYS.
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Amtsblätter, Gemeindebriefe, Aushänge, Webseiten und viele weitere Medien in den Gemeinden im Landkreis Reutlingen hatten in den letzten Wochen eines gemein. Sie berichten von einer einzigartigen Handy-Sammelaktion in der Region. Sie rufen ihre Bürger zum Mitmachen auf und diese folgen begeistert. Alle haben das gemeinsame Ziel, alte Handys für einen guten Zweck zu sammeln. Zum großen Aktionsfinale am 16. November wird es dann spannend: Wie viele Sammelakteure können gegen alle gesammelten Handys aufgewogen werden?
Der ganze Landkreis ist aktiv
Vom 18. Mai bis 31. Oktober dieses Jahres sind alle dabei. Die vom Landkreis Reutlingen sowie der Stadt Reutlingen und der ortsansässigen KlimaschutzAgentur – in Kooperation mit der Kreissparkasse Reutlingen und dem Katholischen Erwachsenenbildung – KEB-Bildungswerk e. V. – initiierte Challenge stieß auf so große Resonanz in der Region, dass daraus das landesweit größte Sammelnetzwerk entstand. Damit schließen sich die Initiatoren der Handy-Aktion Baden-Württemberg an und leisteten auf diesem Wege ihren Beitrag zu den Nachhaltigkeitstagen 2017.
Die Handy-Sammelboxen sind an vielen wichtigen, öffentlichen Plätzen aufgestellt. Unter anderem findet man sie im Landratsamt, im Reutlinger Rathaus, in der hiesigen KlimaschutzAgentur sowie in der Reutlinger Stadtbibliothek. Außerdem sind sie zu finden im Haus der Katholischen Erwachsenenbildung – KEB-Bildungswerk e. V. und in den Filialen der Kreissparkasse Reutlingen. Sogar im Kreisklinikum am Steinenberg stehen Sammelboxen. Und selbst beim Besuch von Veranstaltungen in der Stadthalle und im franzK oder bei einem Kinobesuch können die Althandys ordnungsgemäß entsorgt werden.
Altes Handy spart Eintrittsgeld
40 Sammelstellen stehen aktuell bereit, um alte Handys entgegenzunehmen. Und viele Beteiligte lassen sich ganz besondere Anreize einfallen. Viele Freibäder in der Region boten während der Saison beispielsweise freien Eintritt, wenn das Altgerät während der Öffnungszeiten dort in die Sammelbox eingeworfen wurde.
Der Erlös kommt ausschließlich wohltätigen Projekten zugute
Die Aktion leistet viel Aufklärungsarbeit und sensibilisiert in puncto Ressourcenumgang und längerfristige Handynutzung. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: mit den Erlösen können wichtige Bildungs- und Gesundheitsprojekte unterstützt werden.
Im Ostkongo wird zum Beispiel das Projekt „Gemeinsam für die Gesundheit“ unterstützt, das sich für eine bessere Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung einsetzt. In Uganda wird die „Anpassung an den Klimawandel“ durch die Anschaffung von Energiesparöfen und Wassertanks gefördert. Außerdem wird der Anbau von klimatisch angepasstem Saatgut unterstützt. Auch das Projekt „Zukunftschancen durch Ausbildung“, welches benachteiligten Familien in Äthiopien eine kostenfreie Ausbildung ermöglicht, profitiert von der Handy-Sammelaktion.
„Dass es in Reutlingen gelungen ist, so viele unterschiedliche Akteure für die Handy-Aktion zusammenzubringen, ist ein toller Erfolg. Das Bewusstsein für die Probleme bei der Rohstoffgewinnung und Fertigung von Handys ist dabei gewachsen und durch die Sammelaktion können etliche Rohstoffe recycelt werden.“, so Pfarrer Ralf Häußler, Sprecher der Handy-Aktion Baden-Württemberg.
Quelle: Handy-Aktion Baden-Württemberg
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Mit insgesamt 85 Sammelstellen wurden von März bis Oktober im landesweit größten Sammelnetzwerk rund 2.700 Handys gesammelt.
Die Kreissparkasse Reutlingen hat zusammen mit dem Landkreis Reutlingen zur Abschlussveranstaltung der Sammelaktion in die Kreissparkasse am Marktplatz eingeladen. Außerdem sind auch die weiteren Partner der Sammelaktion, die Stadt Reutlingen, die KlimaschutzAgentur im Landkreis Reutlingen, die Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) und der Difäm (Deutsches Institut für Ärztliche Mission e. V.) dabei.
Der Moderator Tom Nagl vom Entwicklungspädagogischen Informationszentrum (EPiZ) gab dort den rund 120 Gästen einen eindrücklichen Einblick in das Thema Rohstoffgerechtigkeit. Außerdem zeigte er unter welchen Bedingungen diese Rohstoffe z.B. im Ostkongo abgebaut werden. Diese Zusammenhänge und deren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sind vielen Handynutzern noch wenig bewusst.
In der anschließenden Diskussionsrunde wurde schnell klar, dass die Aktion durch Sensibilisierung und Aufklärung in puncto Ressourcenumgang und Handynutzung einen wichtigen Beitrag zum Thema nachhaltiger Konsum leistet. „Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung sind in einem Landkreis, der Modellregion für nachhaltige Entwicklung ist, essentielle Bausteine für nachhaltiges Handeln“, so Landrat Thomas Reumann in der Diskussion mit Frau Dr. Gisela Schneider, vom Difäm, Arno Valin von der Stadt Reutlingen, Paul Schlegl vom KEB und Michael Bläsius von der Kreissparkasse Reutlingen.
Ein weiteres Ziel der Aktion ist es, die in nicht mehr benutzten Handys schlummernden Schätze zu heben. Rohstoffe wie Gold, Silber und Palladium können wieder in den Kreislauf zurückfliessen. Der Erlös der Aktion kommt ausschließlich wohltätigen Projekten zugute. Im Ostkongo wird zum Beispiel das Projekt „Gemeinsam für die Gesundheit“ unterstützt, das sich für eine bessere Gesundheitsversorgung der Bevölkerung einsetzt. In Uganda wird die Anpassung an den Klimawandel durch die Anschaffung von Energiesparöfen und Wassertanks sowie den Anbau von klimatisch angepasstem Saatgut gefördert. Auch das Projekt „Zukunftschancen durch Ausbildung“, das benachteiligten Familien in Äthiopien eine kostenfreie Ausbildung ermöglicht, profitiert von der Handysammelaktion.
Weitere Informationen zum Rücknahmesystem und den Projekten gibt es auch auf der Homepage
www.handy-aktion.de.
Kontakt: Die Handy-Aktion Baden-Württemberg
Website: https://www.handy-aktion.de/
Quelle: Handy-Aktion Baden-Württemberg